04. November 2024
Der niedersächsische CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende, Sebastian Lechner, hat gemeinsam mit dem Sozialpolitischen Sprecher der Landtagsfraktion, Eike Holsten, das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg gGmbH besucht. Sie trafen im Krankenhaus auf seinen Geschäftsführer, Sebastian von der Haar, und den Theologischen Direktor, Lars Wißmann, sowie den Vorsitzenden der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, Helge Engelke, den Geschäftsführer des Krankenhauses Buchholz, Jörg Bossow, und Dr. Marco Mohrmann, Agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
Die in unterschiedlichen Positionen tätigen Krankenhausexperten waren sich bei den Beratungen des aktuell vom Bundestag beschlossenen und an den Bundesrat weitergegebenen Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) rasch einig: Es fehlen die Schließung der Basisfinanzierungslücke, die durch die Tarifsteigerungen und die Inflation nicht in der bisherigen Finanzierung berücksichtigt ist, sowie eine Auswirkungsanalyse. Zum jetzigen Zeitpunkt und Sachstand sei nicht absehbar, wie die Krankenhauslandschaft in der Zukunft aussehen wird. Das mache die unternehmerische Steuerung eines Krankenhauses und die politische Gestaltung des Gesundheitswesens im Flächenland Niedersachsen zu einer Schifffahrt im Nebel.
Das freigemeinnützige Krankenhaus in Rotenburg ist dringend auf klare Rahmenbedingungen angewiesen: „Das freigemeinnützige Krankenhausmodell ist eigentlich das Beste für alle: Gewinne bleiben im Haus, Verluste bleiben im Haus, die Verantwortung bleibt beim Haus. So kann man gemeinsam als großes Krankenhaus-Team und als Geschäftsführung Gesundheitsversorgung gestalten, Mitarbeiterzufriedenheit steuern und Zukunftsfähigkeit herstellen, wenn denn die systemischen Rahmenbedingungen definiert sind“, ist sich von der Haar sicher.
Er fährt fort: „Wir sind als Maximalversorger gut aufgestellt für diese Reform. Dennoch ergeben sich durch das KHVVG medizinstrategische und ökonomische Anreize, die den Betrieb eines Krankenhauses der Maximalversorgung erschweren. Wir möchten als Praktiker darum beteiligt werden bei Reformen. Umso mehr freuen wir uns über Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern unterschiedlicher Ebenen und erhoffen uns, auf Verordnungsebene noch Änderungen am KHVVG zu erreichen“.
Wißmann ergänzt: „Patienten brauchen Versorgungssicherheit. Mitarbeitende brauchen attraktive Arbeitsplätze. Geschäftsführer brauchen unternehmerische Freiheiten zur Innovation. Das ist mit dieser Reform nicht ausreichend gewährleistet.“
Alle Anwesenden haben sich dann in der Kinderklinik noch die Räumlichkeiten und im Zentrum für Intensivmedizin die Einheit für die ECMO-Therapie angeschaut. In beiden Bereichen kann das Diakonieklinikum innovative Ansätze verfolgen und so die Versorgung auf höchstem fachlichen Niveau weiterentwickeln. Das geplante Eltern-Kind-Zentrum wird die ganzheitliche Behandlung, Begleitung und Pflege von Kindern und Frauen in den Abteilungen Pädiatrie, Geburtshilfe und Gynäkologie konzentriert abbilden können. Die ECMO-Therapie rettet bereits jetzt faktisch in nennenswerter Anzahl Menschenleben durch die apparate-medizinische Unterstützung lebensbedrohlich erkrankter Patienten.
Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger mit rund 215.000 Patientenkontakten im Jahr bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Die fortschrittliche Hochleistungsmedizin und die professionelle Pflege mit ihren christlichen Wurzeln zeichnen das Haus aus. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum“ zur Behandlung von Schwerverletzten, zertifiziertes Endoprothetik- und Gefäßzentrum sowie Epilepsiezentrum und Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brustkrebszentrum sowie das Viszeralonkologische Zentrum mit der Ausrichtung Darmkrebszentrum und Magenkrebszentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Die Chest Pain Unit ist von der deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierter Bestandteil der Klinik für Kardiologie. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum und verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier rund 2.400 Menschen. Eine Vielzahl sozialer Projekte charakterisieren das Diakonieklinikum ebenfalls: Klinikclowns, die Versorgung von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten und der Sozialfonds.
Seit 2012 hält die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 60 Prozent die Mehrheit der Gesellschafteranteile; der Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg e.V. hält 40 Prozent.
Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.
Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 20 Krankenhausstandorte mit 6.033 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 3.673 Pflegeplätzen, sieben Hospize, 29 Medizinische Versorgungszentren, sieben Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 14 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus.22.000 Mitarbeiter sorgen für ganzheitliche Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden rund eine Million Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen 1,8 Milliarden Euro.
Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patienten, Bewohner sowie Mitarbeiter als Maßstab für ihr Handeln.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.agaplesion.de.
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