Pathologie –
Unser Service für Sie

Am Pathologischen Institut des AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG setzen wir – je nach Bedarf – verschiedene technische Methoden zur Untersuchung von zytologischen und histologischen Gewebeproben ein, einzeln oder in der Regel in Kombination:

  • Makroskopische Beurteilung (mit bloßem Auge, allenfalls mit Lupenunterstützung)
  • Mikroskopische Beurteilung inklusive histochemischer und immunhistologischer Spezialfärbungen
  • Molekularpathologische Untersuchungen (z. B. Fluoreszenz-in-situ Hybridisierung – FISH, Polymerase-Kettenreaktion – PCR, Pyrosequenzierung, NGS)

Unser Leistungsangebot im Überblick

  • Histologie
    Histologische Untersuchungen von Organen, Organteilresektaten sowie Probenentnahmen, z. B. Knipsbiopsien aus Hohlorganen (Magenschleimhaut), Stanzbiopsien aus soliden Geweben, Schlingenabtragungen von Polypen des Gastrointestinaltraktes, Schleimhautabtragungen (Mukosektomie) aus der Speiseröhre und aus dem Magen sowie Hautexzisate
  • Zytologie
    Zytologische Untersuchungen von z. B. Abstrichen, Körperflüssigkeiten, Abrollpräparaten, Sputen, Feinnadelpunktaten
  • Immunhistologie
    Immunhistochemische und immunzytochemische Untersuchungen bei besonderer Fragestellung (z. B. Tumortypisierung)
  • Molekularpathologie
    Molekularpathologische Untersuchungen von Feuchtgewebe, Paraffinschnitten und zytologischen Präparaten
  • Klinische Obduktionen
  • Erstellung von Gutachten
  • Unterricht von Medizinstudenten während des praktischen Jahres
Kontakt
AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG
Pathologisches Institut

Elise-Averdieck-Straße 17
27356 Rotenburg (Wümme)

T (04261) 77-24 40

F (04261) 77-20 22

sari@diako-online.de

Ihre Ansprechpersonen
Prof. Dr. med. Iris Bittmann

Prof. Dr. med. Iris Bittmann

Chefärztin

 Hülya Sari

Hülya Sari

Sekretariat der Chefärztin

Wann wir für Sie da sind

Labor

Montag bis Freitag 7.00 Uhr bis 15.30 Uhr

 

Ärzte und Sekretariat

Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 16.30 Uhr

 

Makroskopische Begutachtung

Das vom behandelnden Arzt übersandte Gewebe – z. B. ein vom Operateur entferntes und markiertes Brustdrüsengewebsstück mit dem Tumor – wird nach Überprüfen der Patientendaten ausgemessen, beschrieben und gegebenenfalls an den Rändern mit farbiger Tusche markiert. Die Markierung hilft, eine exakte Aussage zur Vollständigkeit der Entfernung des Tumorgewebes im Gesunden zu treffen. Sollte der Tumor nur knapp oder nicht sicher im Gesunden entfernt sein, können dem behandelnden Arzt genaue Angaben dazu gemacht werden, wo sich noch möglicherweise Resttumorgewebe befindet. Anschließend wird das Präparat sehr sorgfältig untersucht (z. B. in Scheiben geschnitten), Auffälligkeiten werden beschrieben, dokumentiert und Gewebeproben entnommen, die dann nach weiterer Bearbeitung mikroskopisch begutachtet werden können.

Mikroskopische Begutachtung

Von jedem entnommenen Gewebestück wird mindestens ein Schnittpräparat (Standardfärbung Hämatoxylin-Eosin) angefertigt und von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Pathologie mikroskopiert und beurteilt. 

Histochemische und immunhistochemische Zusatzuntersuchungen helfen dabei, die Tumorzellen genauer einzuteilen oder Hinweise auf das biologische Verhalten des Tumors (z. B. aggressives oder langsames Wachstum) zu erhalten.

Bei Mammakarzinomen wird z. B. standardmäßig immunhistochemisch die Expression des Östrogen- und Progesteronrezeptors untersucht.

Weitere Fragestellungen, die mittels histochemischer und immunhistochemischer Zusatzfärbungen am Gewebeschnitt untersucht werden können: Erregerdiagnostik, Unterscheidung verschiedener Tumortypen, Hinweise auf den Sitz eines Primärtumors etc.

Molekularpathologische Untersuchungen

Molekularpathologische Untersuchungen dienen ebenfalls dazu, einen Tumor besser zu kategorisieren, um dadurch eine Aussage über ein mögliches Progressionspotenzial zu erhalten und eine zielgerichtete Therapie anbieten zu können.

So weisen Mammakarzinome mit sehr starker Expression eines bestimmten Wachstumshormonrezeptors (Her2) meist einen aggressiveren Verlauf auf. So greift z. B. das Medikament Trastuzumab genau an diesem Rezeptor an und bekämpft den Tumor wirkungsvoll. Der Überschuss von Her2 in den Karzinomzellen wird in den allermeisten Fällen durch eine Vermehrung des entsprechenden Gens im Zellkern hervorgerufen.

Entsprechend den geltenden Leitlinien wird bei allen primären Mammakarzinomen eine Stufendiagnostik aus Immunhistochemie und Fluoreszenz in situ Hybridisierung zur Bestimmung des Her2 Status am Tumorgewebe durchgeführt.

So können Tumoren erkannt werden, bei denen eine moderne, aber auch teure und nicht immer nebenwirkungsfreie Antikörpertherapie (Trastuzumab) Erfolg verspricht.

Molekularpathologische Untersuchungen kommen auch bei Harnblasen-, Lungen- oder Dickdarmkrebs sowie zur besseren Charakterisierung von Blut- und Lymphdrüsenkrebs (Leukämien und Lymphomen) zur Anwendung.

Molekularpathologische Untersuchungen am Pathologischen Institut

Untersuchung Methode
CLL (p53, ATM, 13q14, 13q34, Cen 12) FISH
EGFR (Cen 7, 7p12) FISH
HER2/neu (Cen 17, 17q12) FISH
IgH Break Apart (t(14q32.3)) FISH
MALT1 Break Apart (t(18q21)) FISH
MDM2 (Cen 12, 12q14.3-12q15) FISH
Myc Break Apart (t(8q24)) FISH
Oligodendrogliom (1p36/1q25, 19q13/19p13) FISH
UroVysion (Cen 3, Cen 7, Cen 17, 9p21) FISH
MultiVysion (Cen 18, Cen X, Cen Y, LSI 13, 21) FISH
EML4/ALK (t (2p23)) FISH
BCR/ABL (t(9;22)) FISH
SYT Break Apart (t(18q11.2)) FISH
FGFR 1 (Cen 8, 8p12) FISH
ROS1 (Cen 6, 6q22) FISH
Bcl2/IgH (t(14;18)(q32;q21)) FISH
BIRC3/MALT (t11;18)(q21;q21)) FISH
MET (Cen 7, 7q31.2) FISH
ALK/ROS1 Kombi (t (2p23) t(6q22)) FISH
CDKN2A (Cen 9, 9p21.3) FISH
bcl2/bcl6 (18q21, 3q27) FISH
RET/KIF5B (t (10q;10p) und t(10q)) FISH
NTRK1 (t (1q)) FISH
NTRK2 (t (9q)) FISH
NTR3 (t 15q)) FISH
NGS Lunge Mutationsanalyse
NGS AIT Mutationsanalyse
NGS BRCA Mutationsanalyse
KRAS Pyrosequenzierung Mutationsanalyse
N-RAS Pyrosequenzierung Mutationsanalyse
K-RAS/N-RAS Pyrosequenzierung Mutationsanalyse
K-RAS ext./N-RAS Pyrosequenzierung Mutationsanalyse
MGMT Pyrosequenzierung Mutationsanalyse
BRAF Pyrosequenzierung Mutationsanalyse
EGFR Pyrosequenzierung Mutationsanalyse
PIK3CA Real Time Mutationsanalyse
Helicobacter pylori Resistenztestung Mutationsanalyse
IDH1/2 Realtime Mutationsanalyse
IgH Rearrangement Klonalitätsanalyse PCR
TCR Rearrangement Klonalitätsanalyse PCR
Kappa/Lambda CISH
EBV CISH
HPV Array Array
Myco Array Array
T-Spot TB Tbc

Ihre Aufträge

Ihre Untersuchungsaufträge nehmen wir gerne über unsere unten stehenden PDF-Formulare entgegen, die wir Ihnen auf Wunsch auch in größerer Zahl zusenden.

Die Formulare sollten mindestens folgende Angaben enthalten:   

  • Name und Adresse des einsendenden Arztes
  • Name, Vorname, Adresse und Geburtsdatum des Patienten sowie Krankenkasse und Versichertennummer
  • Klinische Angaben mit Diagnose und Differenzialdiagnose
  • Genaue Angaben über die Art des eingesandten Gewebes sowie Lokalisation

Bestellung Versandmaterial

Benötigtes Versandmaterial können Sie ebenfalls mit den zugehörigen Formularen bei uns beziehen.

Befundabfrage

Für eine schnelle Übermittlung unserer Befunde haben Sie als Einsender die Möglichkeit der Zustellung per Fax, Post, LDT und HLZ-Schnittstelle. 

Auf Wunsch werden eilige Fälle auch telefonisch durch den verantwortlichen Pathologen übermittelt. Zusätzlich folgt der Befund in schriftlicher Form.

Bearbeitungszeiten

Biopsien und Zytologische Präparate: 1 bis 2 Arbeitstage

  • Operationspräparate: 2 bis 3 Arbeitstage 
  • Komplexere Präparate mit Spezialuntersuchungen (Knochen, Immunhistochemie, Beckenkammstanzen, Molekularpathologie, spezielle Färbungen) benötigen unter Umständen eine längere Bearbeitungszeit (exkl. Versandzeiten)

Was ist zu beachten bei Einsendungen?

Bitte beachten Sie besonders auch die Hinweise zur Schnellschnittuntersuchung.

Damit eine reibungslose Bearbeitung des von Ihnen eingesandten Gewebes erfolgen kann:

  • Füllen Sie bitte das Formular Anforderung für histologisch/zytologische Begutachtung vollständig aus und vergessen Sie bei Kassenpatienten den Überweisungsschein nicht. Der Schein sollte mindestens die vollständigen Patientendaten, Name und Adresse des einsendenden Arztes, klinische Angaben mit Diagnose und Differenzialdiagnose sowie genaue Angaben über die Art des eingesandten Gewebes und die Lokalisation enthalten.
  • Versehen Sie alle Patientengefäße (außer den Überröhrchen) mit Klebchen, auf denen deutlich lesbar Name und Geburtsdatum des Patienten steht.
  • Beschriften Sie zytologische Objektträger mit Bleistift, bekleben Sie diese jedoch bitte nicht mit Patientenaufklebern.
  • Verwenden Sie bitte für die Gewebeproben nur die von unserem Institut mitgeschickten Gefäße, in denen sich 4 Prozent gepuffertes Formalin befindet.
  • Für zytologische Proben verwenden Sie bitte entsprechende Röhrchen i. d. R. ohne fixierende Zusätze.
  • Benutzen Sie bitte zum Verschicken Ihrer Proben unsere blauen Versandtaschen.

Bei der Verwendung der PE- Hütchen für Magen-, Darm- und Lungen-PEs ist folgendes zu beachten:

  • Jedes Hütchen ist mit einem kleinen Patientennamenklebchen zu versehen und entsprechend der Lokalisation (z. B. Magenantrum, -corpus etc.) mit I, II, III ... zu kennzeichnen.
  • Ein oder zwei Hütchen eines Patienten in ein Überröhrchen geben (damit werden PEs und Formalin aufgefangen, falls ein Hütchen sich öffnet).
  • Das Überröhrchen bitte nicht beschriften. 

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Biopsien und Resektate

Die meisten relevanten diagnostischen Fragestellungen lassen sich heute mit wenigen Ausnahmen an formalinfixiertem, paraffineingebettetem Gewebe beantworten. 

Wichtigste Voraussetzungen sind neben korrekt entnommenem und optimal fixiertem Gewebe ausreichende klinische Angaben und genaue Topografiebezeichnungen.

Einsenden und Fixieren
Bitte achten Sie beim Einsenden von Untersuchungsproben (Biopsien, Resektate) in erster Linie auf eine ausreichende Menge an Fixierlösung (Formalin: Gewebemenge etwa 10:1). Generell wird 4 Prozent gepuffertes Formalin verwendet. Wählen Sie ein ausreichend großes, gut verschließbares Einsendegefäß, welches mit Name und Geburtsdatum des Patienten beschriftet sein sollte. Zudem benötigen wir einen vollständig ausgefüllten Anforderungsschein. Bitte vergessen Sie Ihre Praxisanschrift nicht. Geeignete Einsendegefäße, Formalin, Versandtüten und Anforderungsscheine können mit dem unten stehenden Formular bestellt werden.

Größere Operationspräparate
Da größere Operationspräparate oft unzureichend fixieren, achten Sie hier bitte besonders auf eine ausreichende Menge Formalin. Hohlorgane wie Magen- und Darmpräparate sollten zur Fixierung aufgeschnitten werden. Bei Zimmertemperatur wird das Gewebe optimal fixiert. 

Bitte verwenden Sie keine enghalsigen Gefäße, denn durch das Fixiermittel härtet das Gewebe und lässt sich nach dem Fixieren nicht mehr aus dem Gefäß nehmen.

Mamma-PE
Bei der Abklärung unklarer Mammabefunde sowie brusterhaltender Therapie werden Tumorrektomiepräparate und eventuell Nachresektate zur Untersuchung übersandt, bei denen auch die Beurteilung der Resektionsränder eine zentrale Rolle spielen kann. Zur optimalen topografischen Orientierung empfiehlt sich dabei eine standardisierte Markierung der Operationspräparate.

Hysterektomiepräparate
Hysterektomiepräparate fixieren besser, wenn sie von ventral in Längsrichtung bis ins Cavum uteri eingeschnitten werden.

Portiokonisate
Eine Markierung bei 12 Uhr ist ausreichend. Dabei ist eine Fadenmarkierung einer Metallklammer vorzuziehen, da beim Entfernen der Klammer das Präparat evtl. beschädigt werden kann.

Hautexzisate
Soll das Präparat topografisch orientierbar sein, reicht eine Fadenmarkierung i. d. R. aus (vorzugsweise bei 12 Uhr)

Große Lymphknoten (>2cm)
Bei Verdacht auf ein malignes Lymphom sollten diese längs eingeschnitten werden (zur Lymphomdiagnostik sind vollständig entfernte Lymphknoten einer Stanzbiopsie vorzuziehen). Inguinale Lymphknoten eignen sich weniger gut als cervikale Lymphknoten.

Sentinel-Lymphknoten
Sentinel-Lymphknoten können formalinfixiert eingesandt werden.

Semikastrationspräparate
Bei einem Tumorverdacht kann der Hoden von der nebenhodenabgewandten Seite in Längsrichtung partiell eingeschnitten werden.

Spezielle Fragestellungen

Beckenkammstanzen
Die Stanzen werden in 4% Formalin fixiert.

Bei weiteren Fragestellungen bezüglich der Einsendemodalitäten etc. nehmen Sie bitte mit uns telefonisch Kontakt auf.

Intraoperative Schnellschnittuntersuchung

Anmelden und Anliefern
Intraoperative Schnellschnittuntersuchungen werden von Montag bis Freitag jeweils zwischen 8.15 Uhr und 15.00 Uhr durchgeführt. Wenn außerhalb der oben genannten Zeiten Schnellschnitte erforderlich sind, melden Sie diese bitte (idealerweise ca. 30 Minuten vorher) per T (04261) 77-24 40 oder 27 91 in unserem Labor an. Soll auf eine bereits angemeldete Schnellschnittuntersuchung verzichtet werden, bitten wir um eine entsprechende Rückmeldung. Bitte achten Sie darauf, dass die Probe direkt an unser Laborpersonal abgegeben werden muss! Bei einer Anlieferung per Taxi sollten Sie diese Information an den Fahrer weiterleiten. So finden Sie uns.

Einsenden von Operationspräparaten zur Schnellschnittdiagnose

  • Schnellschnittpräparate nicht fixieren (nativ)!
  • Kleinere Präparate zwischen zwei mit 0,9 Prozent Kochsalzlösung befeuchtete Gazestücke legen. Präparat jedoch nicht in Kochsalzlösung einlegen, dies kann zu irreversibler Gewebsalteration führen und die Diagnostik erschweren
  • Möglichst rasche Anlieferung ins Pathologische Institut (Transportdienst, Taxi). Bei längerer Transportzeit sollte das Untersuchungsmaterial mit Eis gekühlt transportiert werden.
  • Legen Sie ein vollständig ausgefülltes Anforderungsformular mit konkreter Fragestellung bei. Außer dem Vermerk „Schnellschnitt“ benötigen wir gut lesbar den Namen des Operateurs sowie die Telefonnummer des Operationssaals.
  • Eine Markierung am Präparat kann in manchen Situationen hilfreich sein.
  • Nach Eintreffen der Probe im Pathologischen Institut bis zur telefonischen Befundübermittlung rechnen Sie mit durchschnittlich 20 bis 30 Minuten.
  • Müssen mehrere Schnellschnittpräparate erstellt werden, führt dies zu einer verlängerten Bearbeitungszeit.

Wenn es eilig ist

Eine Anforderung mit dem Vermerk „EILIG“ bedeutet eine bevorzugte Bearbeitung und Begutachtung des eingesandten Gewebes. Vermerken Sie deshalb diesen Hinweis klar und für uns deutlich erkennbar auf dem Anforderungsschein. 

Eine solche Indikation sollte allerdings aufgrund des erheblichen Arbeitsaufwandes restriktiv gehandhabt werden.

Histologie
Kleinere Präparate wie Pe’s etc. sollten bis spätestens 14.30 Uhr bei uns eintreffen, um eine Befundung bis 10 Uhr des Folgetages gewährleisten zu können. Größere Präparate benötigen eine wesentlich längere Fixationszeit und sollten deshalb bis spätestens 13.00 Uhr in unserem Institut eintreffen, damit sie, ebenso bis 10.00 Uhr des Folgetages, befundet werden können.

Wird nachträglich um eine Eilbefundung gebeten, können wir keine genaue Zeitangabe zur Befunderstellung geben. Wir bearbeiten das Material in diesem Falle schnellstmöglich.

Zytologie
Möchten Sie zytologische Proben als „EILIG“ befundet haben, sollten Flüssigmaterial oder Ausstriche bis spätestens 12 Uhr in unserem Institut ankommen, um eine Bearbeitung und Befundung am selben Tag sicherzustellen. Später eintreffendes Material wird erst am Folgetag befundet.

Gynäkozytologie

Konventioneller Abstrich
Bitte beachten Sie besonders, dass nur optimal fixierte Ausstriche zuverlässig beurteilt werden können. Eingetrocknete Ausstriche sind für die zytologische Diagnostik unbrauchbar. Für die Fixation ist es deshalb sehr wichtig, dass die Präparate noch feucht, d. h. unmittelbar nach der Herstellung in 95 %igem Äthanol oder mit käuflichem Fixationsspray fixiert werden. 

Neben den Patientendaten sind genaue Angaben zur Anamnese und Hinweise zu Vorbefunden wichtig, sowie die genaue Herkunft der Probe. 

Auftragsscheine für die Krebsvorsorge erhalten Sie bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Für kurative Untersuchungen (Abstriche von Portio, CK und Vagina) nutzen Sie das unten stehende Formular Anforderungsschein für Gyn-Zyto Begutachtung. Sie können die Anforderungsscheine auch in größerer Menge in unserem Institut bestellen (Aufträge/Versandmaterial). 

Untersuchungen von IUD, Endometrium, Klitoris, Labien, Mamma, Ovar, Uretra, Vulva, Polypen in Form von Abstrichen erfordern Anforderungsscheine für Histologisch/Zytologische Begutachtung.

HPV- Test

Zur Entnahme erhalten sie ein Röhrchen mit Bürste, in das Sie das aus dem Portio-/ Cervikalkanal gewonnene Material einsenden können.

Die Bürste kann für den HPV- Test  und für Ausstriche verwendet werden.

Wir verwenden den CE-zertifizierten cobas-HPV-Test, welcher laut Beschluss des Bundesausschusses ab dem 1. Juli 2019 zur Früherkennung von Zervixkarzinomen gemäß der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL) verwendet werden darf.

Der cobas® HPV Test ist ein in vitro Test zum PCR-basierten Nachweis der DNA von HPV in Patientenproben. Er typisiert die HPV Genotypen mit dem höchsten onkogenen Potential einzeln (HPV 16 und HPV 18) und gibt ein Gesamtergebnis über 12 weitere Hochrisiko (31,33,35,39,45,51,52,56,58,59,66 und 68) HPV aus.

Die zugehörigen Untersuchungsmaterialien für alle gynäkologischen Untersuchungsmethoden erhalten Sie auf Wunsch in unserem Institut. Nutzen Sie dazu gerne unsere Formulare. 

Extragynäkozytologie

Legen Sie immer einen vollständig ausgefüllten Anforderungsschein bei, der die wichtigen Angaben zu Patientendaten, Einsender, Diagnose und Material/Entnahmeort enthalten sollte. 

Bitte achten Sie darauf, dass von Ihnen angefertigte Objektträger mit dem Patientennamen versehen sind (bitte Bleistift nutzen, keine Aufkleber verwenden).

Alle Flüssigkeiten

Flüssigkeiten sollten Sie prinzipiell so schnell wie möglich bei uns anliefern oder zusenden (Transportdienst, Post). Notfalls vorübergehend im Kühlschrank bei 4 °C aufbewahren. 

Falls Sie uns vom Flüssigmaterial fertig ausgestrichene Patientenobjektträger zusenden, bitten wir folgendes zu beachten: Für die Herstellung von Papanicolaou-Färbung ist es wichtig, dass die Präparate noch feucht, d. h. unmittelbar nach der Herstellung in 95 %igem Äthanol oder mit einem käuflichen Fixationsspray fixiert werden. 

Zytologische Präparate, die für eine May-Grünwald-Giemsa-Färbung sind, werden in der Luft getrocknet und können dann ohne Fixierung eingesandt werden.

Ergüsse und Punktate

Punktionsflüssigkeiten (Pleura, Aszites, Zystenflüssigkeiten)
Senden Sie uns möglichst viel der gewonnenen Flüssigkeit (bis 1 Liter) nach der Entnahme schnell und ohne vorherige Sedimentation zu. 

Keine Fixationsmittel wie Formalin etc. oder Antikoagulantien hinzufügen!

Ausstriche in der Praxis herstellen
Das Material wird 5 min bei 2800 U/min zentrifugiert. Mit einem Bleistift sollten die Objektträger mit Namen, Vornamen gekennzeichnet werden und mit dem Hinweis „fix“ bei dem zu fixierenden Objektträger. Verwenden Sie bitte mit 70%igem Alkohol entfettete Objektträger. Nach dem Zentrifugieren wird der Überstand abgegossen und vom Sediment Quetschpräparate angefertigt. Das mit „fix“ versehene Präparat wird sofort in 95 %igem Äthanol oder mit handelsüblichem Fixationsspray fixiert. Nicht zu fixierende Objektträger werden luftgetrocknet.

Feinnadelpunktate
Möchten Sie von einem Schilddrüsenpunktat Ausstriche anfertigen, streichen Sie das Material bitte nach der Methode der Blutausstrichherstellung aus, nicht jedoch wie die Quetschpräparate (siehe oben). Hierbei ist zu beachten, dass eine Anzahl von maximal 10 unfixierten Ausstrichen mit Patientenmaterial ausreicht.

Für eine Mammapunktionszytologie fertigen Sie bitte 2 unfixierte Quetschpräparate an.

Liquor
Da die Anzahl der Zellen im Liquor meist sehr gering ist und die Zellen selbst schnell alterieren, benötigen wir das zytologische Material schnellstmöglich. Optimal ist, wenn das zytologische Material innerhalb einer Stunde eintrifft. Ansonsten bitte als ungekühlter Versand, 1:1 verdünnt mit 4-%igem Formaldehyd. Hier muss man jedoch mit einer schlechteren Morphologie rechnen. Dies betrifft die Herstellung von Zytozentrifugenpräparaten, wodurch die Zellen erhalten bleiben. Färbung und Bewertung können dann auch am Folgetag erfolgen. 

Wir benötigen zur Untersuchung eine Mindestmenge von 1 ml (max. 10 ml). 

Beachten Sie bitte folgende Vorgehensweise:

  • Die Untersuchung kann von Montag bis Freitag angefordert werden.
  • Füllen Sie bitte den Anforderungsschein sorgfältig und vollständig aus.
  • Senden Sie den Liquor bis 15 Uhr, wird das Material am selben Tag bearbeitet, jedoch erst am folgenden Tag befundet.
  • Wünschen Sie eine Befundung am selben Tag, muss der Liquor bis 14 Uhr in unserem Institut eintreffen und dies auf dem Anforderungsschein vermerkt sein.
  • In jedem Fall bitten wir um die telefonische Anmeldung einer Liquoruntersuchung. 

Harnwege
Möchten Sie Urin zytologisch untersuchen lassen, können Sie Spontanurin und/oder Katheterurin einsenden. 

Bei Untersuchung von Spontanurin sollte der Patient im Vorfeld viel trinken. Der Urin wird dann durch möglichst hohen Druck gewonnen, um möglichst viele Zellen auszuspülen bzw. abzuschürfen. 

Der Urin wird nativ eingesandt oder bei einem längeren Transport in 50 %igem Alkohol 1:1 verdünnt.

Gute zytologische Ergebnisse erzielt man auch bei der Gewinnung durch eine Harnblasen- oder Nierenbeckenspülung.

Zytologische Untersuchung der Lunge

Sputum
Wenn sie eine Sputumuntersuchung durchführen wollen, achten Sie darauf, dass der Patient nüchtern ist. 

Weisen Sie den Patienten bitte an, vor der Sputumentnahme den Mund zu spülen und zu gurgeln, da eine Beimengung von Speichel und Sekret aus dem Nasenrachenraum die zytologische Untersuchung erschwert. Durch Beklopfen des Thorax des Patienten vor der Sputumentnahme können Sie die Wahrscheinlichkeit des Auftretens pathologischer Zellverbände im Sputum erhöhen. Das Sputum wird in ein Gefäß mit 4 %igen Formalin gegeben (benötigte Gefäße können Sie über unser Bestellformular beziehen).

Idealerweise untersuchen Sie an drei aufeinander folgenden Tagen. Die einzelnen Gefäße sollten dabei außer mit dem Patientennamen noch mit dem Entnahmedatum oder der Unterteilung I, II, III versehen sein und werden dann gemeinsam mit dem Anforderungsschein in unser Institut gesandt.

Bronchialsekrete und -bürsten
Bronchialsekrete können Sie nativ in einem mit dem Patientennamen beschrifteten Röhrchen oder auch als fertig ausgestrichene Objektträger einsenden. Hierzu beachten Sie bitte folgendes: Zentrifugieren Sie das Sekret 5min bei 2800 U/min. Beschriften Sie die Objektträger mit dem Patientennamen, der Lokalisation des Sekrets (re.OL, li.OL, Bürste etc.) sowie mit der Kennzeichnung der Fixierung der Objektträger. Fertigen Sie nun vom Sediment Quetschpräparate an und fixieren Sie diese sofort mit Fixierspray. 

Bei Bronchialbürsten dagegen ist es von Vorteil, eines der beiden Quetschpräparate zu fixieren, das andere jedoch lufttrocknen zu lassen. Bitte kennzeichnen Sie die Objektträger entsprechend. Die Vorbereitung ist mit der des Bronchialsekrets identisch.

Lavage
Diese Ausspülung der Lunge mit 20ml Kochsalzlösung senden Sie bitte nativ mit dem Patientennamen und dem Verweis „Lavage“ (nicht BAL!) beschriftet ein.

BAL - Bronchoalveoläre Lavage
Die Ausspülung erfolgt mit 100ml Kochsalzlösung. Sie können die Probe nativ übersenden. 

Bitte vermerken Sie auf dem Anforderungsschein die gewünschten Untersuchungen. 

Genaue Hinweise zur Gewinnung und Handhabung entnehmen Sie bitte den Hinweisen unter "Informationen".

Klinische Obduktion

Unser Institut führt Obduktionen durch, wenn ein Auftrag in Form eines Sektionsantrages in unserem Institut eintrifft, der vom behandelnden Arzt gestellt wurde und der Leichnam nicht von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt ist. Die Annahme einer natürlichen Todesursache und eine Einverständniserklärung der Angehörigen sind Voraussetzung. Der Begleitschein für Verstorbene (=Sektionsantrag) muss vollständig ausgefüllt sein, der Wunsch einer Obduktion muss klar erkennbar angegeben werden. Den Antrag können Sie unten bei den Formularen herunterladen oder in unserem Institut bestellen.
Wir führen Obduktionen nicht nur in unserem Haus aus, sondern auf Wunsch auch in den Krankenhäusern der Umgebung.
Bei Fragen zu den Modalitäten von Obduktionen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Achtung!
Bei Vorliegen oder Verdacht eines außergewöhnlichen (nicht natürlichen) Todesfalles wird dies den zuständigen Stellen gemeldet (Polizei, Staatsanwaltschaft, Rechtsmedizin). Der Leichnam wird im Falle eines Ermittlungsverfahrens von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt und darf nicht durch unser Institut obduziert werden.

Außergewöhnlicher Todesfall:
Nicht natürlicher Todesfall= gewaltsamer oder auf Gewalt verdächtiger Tod, z. B. Unfall, Suizid, Delikt, aber auch Tod nach einem Behandlungsfehler. Auch bei einer Vergiftung liegt ein gewaltsamer Tod vor.

Ein nichtnatürlicher Tod könnte ebenso bei plötzlichen und unerwarteten Todesfällen vorliegen, bei denen jedoch äußerlich nichts auf einen gewaltsamen Tod hindeutet.

Qualitätssicherung

Um einen gleichbleibend hohen Standard der Diagnostik in den Bereichen Histologie, Zytologie und Autopsie zu gewährleisten, sind wir bestrebt, unsere Prozesse und Abläufe kontinuierlich zu verbessern. Das Pathologische Institut am AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG setzt dazu verschiedene Instrumente der Qualitätssicherung ein.

Das Institut wurde 2006 zertifiziert nach DIN ISO/IEC 9001:2000. Im Oktober 2011 bestätigt die Deutsche Akkreditierungsstelle im Rahmen einer Erstakkreditierung, dass das Pathologische Institut des Diakonieklinikums Rotenburg die Kompetenz nach DIN EN ISO/IEC 17020:2012 als Inspektionsstelle Typ C besitzt. Überwachungen durch die Deutsche Akkreditierungsstelle erfolgen in regelmäßigen Abständen. 

Darüber hinaus ist das Pathologische Institut im Rahmen des Brustkrebszentrums sowie des Darmzentrums nach DIN EN ISO/IEC 9001:2015 zertifiziert. 

Die Teilnahme an nationalen Ringversuchen ist ein zusätzliches wichtiges qualitätssicherndes Element.

Ergebnisse der aktuellen Ringversuche:

Zertifikate aus diesem Fachbereich

Viszeralonkologisches Zentrum

Zertifikat (PDF)

Brustkrebszentrum

Zertifikat (PDF)

EndoProthetikZentrum

Zertifikat (PDF)

Magenkrebszentrum

Zertifikat (PDF)

Darmkrebszentrum

Zertifikat (PDF)