In der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie bieten wir umfassende Therapiemöglichkeiten.
Dazu gehören:
Informationen zu Weiterbildungsermächtigungen und Fortbildungen finden Sie unter dem Menüpunkt Karriere - Weiterbildungen für Mediziner: Unfallchirurgie/Orthopädie
(04261) 77-21 41
Prof. Dr. med. Max Daniel Kauther
Chefarzt
Martina Oelkers
Chefarztsekretariat
Das Behandlungsspektrum umfasst die gesamte Unfallchirurgie am Skelett, den Weichteilen und den Körperhöhlen bei Erwachsenen und bei Kindern. Die Klinik ist als überregionales Traumazentrum zertifiziert und mit dem Durchgangsarzt-, Verletzungsarten- und Schwerstverletzungsartenverfahren (DAV, VAV und SAV) der Berufsgenossenschaften betraut. Jährlich werden mehr als 2.700 Patienten stationär behandelt, es werden etwa 3.000 Operationen in der Klinik durchgeführt mit einem wachsenden Anteil ambulanter Eingriffe. Die Versorgung erfolgt auf der Grundlage modernster diagnostischer Verfahren in optimal ausgestatteten Operationssälen, u.a. mit der Möglichkeit einer intraoperativen 3D-Bildgebung.
Entsprechend dem Versorgungsangebot einer Klinik der Maximalversorgung sind auch die operative Behandlung von Frakturen und Luxationen des Acetabulum, des Beckenrings und der gesamten Wirbelsäule mit ventralen, dorsalen und ventrodorsalen Instrumentationsverfahren eingeschlossen. Dabei kommen Implantate neuester Entwicklung zum Einsatz, die eine gering invasive Operationstechnik, die frühestmögliche Mobilisation und eine kurze stationäre Verweildauer ermöglichen. Ein Schwerpunkt in unserer Versorgung ist die gesamte Alterstraumatologie, eine besondere Expertise besitzen wir für die operative Stabilisation von Ermüdungsbrüchen des Beckens bei geriatrischen Patienten.
Die Klinik ist spezialisiert auf die Behandlung schwerstverletzter Patienten. Die Unfallchirurgie koordiniert die interdisziplinäre Versorgung Polytraumatisierter mit den Kliniken für Neurochirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Hand- und Plastische Chirurgie sowie dem Institut für Anästhesie und Intensivmedizin und ist durch die Besetzung des am Diakonieklinikum stationierten Notarztwagens bereits für die präklinische Betreuung von Schwerverletzten verantwortlich.
Ein umfangreiches Spektrum der Wiederherstellungschirurgie an den Weichteilen, Knochen und Gelenken wird durchgeführt. Dazu gehört die Implantation von Endoprothesen im Bereich des Hüft-, Knie-, Schulter-, Ellenbogen- und Sprunggelenkes sowie der Wirbelkörperersatz.
Das EndoProthetikZentrum ist nach Vorgaben der Initiative EndoCert zertifiziert. Von der AOK Niedersachsen wurde die Klinik bereits mit dem Qualitätssiegel "Überdurchschnittlich gute Behandlungsqualität im Leistungsbereich Hüftgelenksprothese bei Coxarthrose" ausgezeichnet.
Ein differenziertes Spektrum von modernsten Implantaten steht für die individuelle Gelenkrekonstruktion zur Verfügung: Im Bereich des Hüftgelenkes werden Kurzschaftprothesen sowie zementfreie und zementierte Standardprothesen in minimal-invasiver Implantationstechnik angeboten. Im Bereich des Kniegelenkes reicht das Spektrum von unikondylären Schlitten über keramisch beschichtete bikondyläre Schlittenprothesen mit zementfreier und zementierter Verankerungstechnik bis zu teil- oder vollgekoppelten Endoprothesen. Am Schultergelenk kommen Traumaprothesen für die nicht mehr rekonstruierbaren Humeruskopffrakturen, der Oberflächenersatz, zementfreie Vollprothesen bei Arthrose und inverse Prothesen (Deltaprothesen) für die Defektarthropathie zum Einsatz. Das gesamte Spektrum der Wechseloperationen bei gelockerten Endoprothesen mit Rekonstruktion bevorzugt durch modulare Revisionsprothesen wird angeboten.
Minimal-invasive Operationstechniken beschränken sich nicht nur auf den Zugang beim Hüftgelenksersatz: Für pathologische, vorzugsweise osteoporotische Sinterungsfrakturen an der Wirbelsäule steht die Ballonkyphoplastie als modernes Behandlungskonzept zur Verfügung. Bei der Korrektur von Fehlstellungen im Vorfußbereich kommen bevorzugt minimal-invasive Methoden zum Einsatz. Minimal-invasive Techniken werden auch bei einem Teil der dorsalen Spondylodesen eingesetzt.
Arthroskopische Operationen werden am Knie-, Schulter-, Ellenbogen- und Sprunggelenk vorgenommen, beispielweise die Kapsel-Labrumrefixation bei der Schulterinstabilität, der Kreuzbandersatz durch Semitendinosussehne oder die Laserchondroplastie. In minimal-invasiver Technik erfolgt die Knochen-Knorpeltransplantation (OATS) oder die autogene matrixinduzierte Chondrogenese (AMIC).
Durchgeführt wird die Korrektur von erworbenen Deformitäten im Bereich der Extremitäten und der Wirbelsäule. Die Osteitisbehandlung, u. a. durch Knochenresektion und Segmenttransfer (Ilizarov), ist ein Schwerpunkt im Rahmen der septischen Wiederherstellungschirurgie. Zum speziellen Angebot der Klinik gehört die operative Versorgung von Patienten mit Echinokokkusbefall von Knochen oder Weichteilen sowie die Behandlung von Patienten mit heterotopen Ossifikationen nach Schädel-Hirn-Trauma.
Es wird die gesamte operative Behandlung von malignen und benignen Knochen- und Weichteiltumoren sowie Knochenmetastasen einschließlich Thorax, Wirbelsäule und Becken durchgeführt. Die Behandlung von Wirbelmetastasen erfolgt über dorsale und ventrale einschließlich transoraler Zugänge, bei bestimmten Indikationen durch die minimal-invasive Ballonkyphoplastie.
Bei hypervaskularisierten Metastasen im Bereich von Wirbelsäule und Becken wird präoperativ eine selektive Tumorembolisation in Zusammenarbeit mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie durchgeführt. Durch die Möglichkeit einer intraoperativen Bestrahlung von Cell-saver-Blut am Linearbeschleuniger kann das Risiko großer tumororthopädischer Eingriffe deutlich gesenkt werden. Rekonstruktive Maßnahmen umfassen den Ersatz eines oder mehrerer Wirbelkörper, den Beckenteilersatz nach innerer Hemipelvektomie, die Tumorendoprothetik einschl. Rekonstruktion ganzer Skelettabschnitte (totaler Femurersatz, totaler Humerusersatz), gefäßgestielte Knochentransplantate, Wachstumsfugentransplantationen sowie Umkehrplastiken (u.a. Borggreve).
Die Klinik betreibt eine wöchentliche Tumorsprechstunde, in deren Rahmen auch sonographisch gestützte Nadelbiopsien muskuloskelettaler Tumoren sowie die regelmäßige Tumornachsorge erfolgen. Die Abstimmung multimodaler Therapieansätze erfolgt in einer wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Tumorkonferenz. Adjuvante und neoadjuvante Therapiekonzepte bei muskuloskelettalen Tumoren wie Osteosarkomen, Ewingsarkomen und Weichteilsarkomen werden durch die Klinik für Hämatologie und Onkologie sowie die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Diakonieklinikum sichergestellt.